Erhöhte Zuschlagszahlen der Bundesnetzagentur lassen hoffen

Die heute vom Bundesverband Windenergie und VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.) veröffentlichten Ausbauzahlen zur Windenergie an Land zeigen, dass der Zubau in 2020 bundesweit trotz einer Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem sehr negativen Jahr 2019 deutlich zu niedrig ausfällt. Insgesamt wurden in Deutschland durch die Errichtung von 420 Windkraftanlagen im vergangenen Jahr 1.431 MW zugebaut. Auf Niedersachsen entfielen dabei rund 12 Prozent der Anlagen (48 Anlagen) mit einer installierten Leistung von 167 MW, das Land Bremen verzeichnete keinen Zubau.

Bärbel Heidebroek, LEE-Vorsitzende und Präsidiumsmitglied des Bundesverband WindEnergie, erklärt: „Wir setzen hohe Erwartungen in den Bund-Länder-Kooperationsausschuss, der schnellstmöglich seine Arbeit aufnehmen muss. Das Land muss sich zudem beim laufenden Landesraumordnungsprogramm, dem Artenschutzleitfaden und beim Windenergieerlass für den Ausbau der Erneuerbaren Energien stark machen.

Wenn wir nicht zeitnah dringend benötigte Flächen in den Kommunen ausweisen, können die Erneuerbaren ihren Beitrag zur Energiewende nicht in vollem Umfang leisten. Das Potenzial ist vorhanden, uns fehlen aber die Genehmigungen. Anlass zur Hoffnung geben uns die jüngst wieder steigenden Zuschläge der Bundesnetzagentur für Niedersachsen.“

Rückbau und Repowering von Altanlagen

2020 wurden in Niedersachsen 34 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 48 MW rückgebaut. An Altstandorten wurden durch Repowering 8 Anlagen mit einer Leistung von 30 MW errichtet. Repowering bezeichnet den Ersatz von alten, leistungsschwächeren Anlagen durch moderne, deutlich leistungs-stärkere Anlagen. Niedersachsen wies Ende 2020 6.352 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 11.430 MW auf, Bremen 91 Anlagen mit 198 MW.

Positiv wertet der LEE den Ansatz der Landesregierung, Altanlagen im Rahmen der Sektorkopplung weiter zu nutzen, beispielsweise durch die Vorgaben der Wasserstoffrichtlinie, die auf die Förderung von Pilot- und Demonstrationsvorhaben der Wasserstoffwirtschaft abzielt.

2020 erstmals wieder mehr Anlagen in Niedersachsen bezuschlagt

In der letzten Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur für 2020 wurden insgesamt 367 MW auktioniert. Auf Niedersachsen entfielen dabei 21 Windkraftanlagen mit rund 85 MW Leistung. Im vergangenen Jahr belief sich damit die bezuschlagte installierte Leistung auf insgesamt rund 504 MW. In den Vorjahren verzeichnete Niedersachsen Zuschläge von lediglich rund 356 MW (2019) bzw. nur 251 MW (2018).

Im Bundesländervergleich steht nach 20 Ausschreibungsrunden nach wie vor Brandenburg mit 548 Anlagen (2.116 MW) an erster Stelle, gefolgt von Niedersachsen mit 440 Anlagen (1.719 MW). Platz drei belegt Nordrhein-Westfalen mit 401 bezuschlagten Anlagen (1.550 MW).

LEE-PM 02/2021