WASSERKRAFT

BRANCHENSITUATION

Situation, Trends, Ziele
und Kontroversen

GROßKRAFTWERKE

Talsperren, Staustufen, Pumpspeicherwerke

KLEINANLAGEN

Kleine, oft unscheinbare
Anlagen in Flüssen

MATERIALSAMMLUNG

Studien, Berichte und Links zur Wasserkraft

Ergänzung für den Energiemix:

WASSERKRAFT IM NORDEN

SITUATION DER BRANCHE

Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 1 GO LT mit Antwort der Landesregierung: Download

Das aktuelle Potenzial könnte nach Schätzungen der TU Brauschweig in Niedersachsen verfünffacht werden.

2020 produzierten die niedersächsischen Wasserkraftwerke etwa 256 Millionen Kilowattstunden Strom. Die installierte Leistung liegt aktuell bei etwa 267 Megawatt.

Energiepolitisch spielt die Wasserkraft in Niedersachsen und Bremen bislang nur eine untergeordnete Rolle. Das Potenzial gilt aus landespolitischer Sicht aktuell als ausgeschöpft. Der LEE sieht auf Grundlage sieht weiteres Ausbaupotenzial und setzt sich dafür ein.

Bislang wird der Ausbau landespolitisch nicht verfolgt. Landes- und Bundesregierung fördern allerdings ein Forschungswasserkraftwerk bei Bannetze (Winsen/Aller).

Die Errichtung von Wasserkraftwerken wird häufig als ein Eingriff in die Natur verstanden, mit dem negativen Auswirkungen auf die Gewässerökologie und Fischbestände verbunden werden. Wasserkraftwerke können aber nach heutigem Stand der Technik für Wasserlebewesen passierbar errichtet werden.

Auf Grundlage aktueller Erhebungen setzt sich der LEE für den Ausbau an weiteren Wasserstraßen in Niedersachsen und Bremen ein.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, eine Leistungssteigerung der Wasserkraftanlagen mit der Verbesserung der gewässerökologischen Situation zu verbinden.

Wichtige Ergänzung für den Energiemix:

Unterschätztes Potenzial!

POSITIONEN
DES LEE

Offener Brief an die EU-Institutionen: Die Wasserkraft in Europa spielt eine zentrale Rolle im erneuerbaren Energiesystem der Zukunft und beim Erhalt der Biodiversität. Download

1925 wurden in Deutschland noch 48.732 mit Wasserkraft arbeitende Betriebe gezählt, wovon 32.606 Betriebe 37.260 Wasserräder und 16.126 Betriebe Turbinen nutzten. Heute werden in Deutschland 7.144 Wasserkraftanlagen betrieben. Der größte Teil der Altstandorte, die zur kleinen Wasserkraft mit Leistungen unter 1.000 kW pro Anlage gehören, ist aktuell außer Betrieb und stellt ein wertvolles Potenzial für die Energiewende dar.


Beiblatt Wasserkraft EEG 2023

Forderung nach Rückbau von Wasserkraftanlagen läuft ins Leere
BDW und regionale Wasserkraftverbände sowie -Arbeitsgemeinschaften kommentieren Memorandum des Leibniz-Instituts


Inhalt Pressemitteilung des BDW vom 08.11.202:

In dem am 4. November 2021 veröffentlichten „Memorandum zum politischen Zielkonflikt Klimaschutz versus Biodiversitätsschutz bei der Wasserkraft“ wird die Beendigung der Förderung der Stromerzeugung aus kleinen Wasserkraftanlagen gefordert.


Dem entgegnet Hans-Peter Lang, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) e.V.: „Klimaschutz ist die Grundvoraussetzung für Umwelt- und Artenschutz. Die rund 8.300 Wasserkraftanlagen in Deutschland sind eine bedeutende Säule des Klimaschutzes, sie leisten einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion und zur versorgungssicheren Energiewende in Deutschland. „Der prozentuale Anteil der im Memorandum genannten 3,3 Prozent an der Stromerzeugung in Deutschland ist differenziert zu betrachten. In einigen Bundesländern liegt er deutlich höher, so zum Beispiel in Bayern, wo die Wasserkraftanlagen 16 Prozent des im Bundesland benötigten Stroms erzeugen.


Daneben kommt es gerade nicht auf das absolute Maß der Stromeinspeisung an, sondern auf die Diversifizierung und Dezentralisierung der Energieerzeugung als Vorbeugung gegen den Klimawandel. „Die Wasserkraft hat mit ihrer grundlastfähigen, zuverlässigen und planbaren Produktion eine hohe Lieferqualität, was für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich ist“, betont Lang.


Der bloße Blick auf Leistung und Kilowattstunde wird der Bedeutung der Wasserkraft für die qualitativen Aspekte wie Netzstabilität und Systemdienstleistungen nicht gerecht. Tatsächlich ist die Intention des Memorandums nicht nachvollziehbar. An gerade einmal 13 Prozent aller Querbauwerke in der Bundesrepublik findet eine Wasserkraftnutzung statt. Die Fokussierung auf die kleine Wasserkraft lässt die komplexen Einflüsse der seit Jahrhunderten bestehenden urbanen Überprägung der deutschen Flüsse völlig außer Betracht. Auch die Wasserrahmenrichtlinie bezweckt nicht die Herstellung vollkommen unbeeinflusster Gewässer, sondern fordert eine standörtliche und ausgewogene Gewässerbewirtschaftung.


Selbst bei der Entfernung einer Wasserkraftanlage bleibt das Querbauwerk in den meisten Fällen aus Gründen des Hochwasserschutzes und der Gewässerregulierung erhalten. Die Forderung nach Abriss der Wasserkraftanlagen läuft daher praktisch ins Leere. Dies zeigt auch den mehrheitlich rein biologischen Blick der Unterzeichner auf die Gewässer. Wichtige Aspekte wie Wasserwirtschaft, Energieerzeugung, Gewässerbau und Gewässerentwicklung wurden komplett außen vor gelassen. Angesichts der Dürren der vergangenen Jahre muss die Rolle der Wasserkraftnutzung auch in einem System der Erhaltung des Umwelt- und Artenschutzes neu gedacht werden.


Auch das Jahrhunderthochwasser in einigen Regionen im Westen Deutschlands erfordert einen neuen Blick auf die Stauhaltungen, da sie verhindern, dass das Wasser bei heftigen Niederschlägen die Gewässer in extremer Geschwindigkeit herunterrauscht. Synergien und Potenziale zur Wasserkraftnutzung und deren Einbindung in ökologische Strategien sind möglich und sollten das Ziel eines ganzheitlichen Umwelt- und Klimaschutzes sein.

Zurück Die Wasserkraftverbände und Betreiber von Wasserkraftanlagen bieten hier einen fachlichen Dialog im Sinne eines nachhaltigen und zukunftsweisenden Klima- und Artenschutzes an. Der Nutzen der Wasserkraft ist von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung und nicht pauschal auf die Erzeugung von Energie beschränkt. Die Nutzung der Wasserkraft in einem ökologisch-ökonomischen Gleichgewicht ist möglich und ein wichtiger Baustein nicht nur der Energiewende, sondern auch des Umwelt- und Artenschutzes.


Weitere Informationen:
Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW)
https://www.wasserkraft-deutschland.de

Die Kleine Wasserkraft soll nicht allein aus einer wasser- und umweltschutzrechtlichen Perspektive betrachtet werden, sondern neben Wind-, Bio- und Solarenergie als eigenständige Erneuerbare Energie verstanden werden.

Wir fordern von der Politik, durch die Schaffung geeigneter Rand- und Rahmenbedingungen die ökologische Modernisierung und den Ausbau der Kleinen Wasserkraft zu ermöglichen. Dazu ist die zeitnahe Definition eines Stabilisierungs- und Ausbaupfades notwendig.

Ökologische Wasserkraftprojekte sollen unter Berücksichtigung der in der Niedersächsischen Landesverfassung verankerten Klimaschutzziele vorrangig genehmigt werden.

Bestehende Wehre sollen nicht abgebaut, sondern revitalisiert werden. Die ökologisch modernisierten Kraftwerke leisten positive Beiträge für die Gewässerökologie und produzieren CO2-freien Strom.

Kleine Wasserkraftwerke und auch Großkraftwerke bieten aufgrund ihrer sehr langen Betriebsdauer sehr niedrige Stromerzeugungskosten.

Die Kleine Wasserkraft fördert den Rückhalt von Wasser und Böden in der Landschaft und stabilisieren den Grundwasserstand, wodurch sie neben der Verbesserung der Land- und Weidewirtschaft den Erhalt und die Wiederherstellung naturnaher Auenwälder und von Feuchtbiotopen erst ermöglicht.

Talsperren, Staustufen, Pumpspeicherwerke:

EFFIZIENTE GROßKRAFTWERKE

WASSERKRAFT IN GROßEM STIL

Verlässlich und speicherbar – 

Energie aus Staudämmen, Pumpspeicherwerken und Laufwasserkraftwerken

 

In Niedersachsen und Bremen sind mehrere Großkraftwerke in Betrieb. Ein Beispiel ist das tideabhängige Weser-Kraftwerk. Es verfügt über eine Regelarbeitsleistung von 42 Mio. Kilowattstunden pro Jahr. Die Harzwasserwerke, die große Talsperren im Harz betreiben, speisen jährlich 30 Mio. kWh in das öffentliche Netz ein. Zudem sind in Niedersachsen mehrere große Laufwasserkraftwerke und ein großes Pumpspeicherkraftwerk (Erzhausen) Strom an das öffentliche Netz angeschlossen. Am Allerweil Bannetze (Winsen/Aller) ist die Errichtung einer Forschungswasseranlage in Planung.

 

Die bestehenden Wasserkraftanlagen verringern den Netzausbaubedarf auf der Verteilnetzebene und tragen zur Netzstabilität bei. Durch die permanente Erzeugung von „grünem“ Strom stellen sie eine hervorragende Ergänzung zu den volatilen Energieformen Sonne und Wind dar.

 

Vom Mühlrad zum modernen Kleinkraftwerk:

KLEINANLAGEN

KLEINE WASSERKRAFTANLAGEN

Die Nutzung der Wasserkraft in Niedersachsen und Bremen blickt auf eine lange Tradition zurück. Doch anders als in Süddeutschland spielt die Wasserkraft in unseren Bundeländern bislang nur eine kleine Rolle. Dabei bietet vor allem die so genannte „Kleine Wasserkraft“, wie die Wassermühlen bezeichnet werden, viel ungenutztes Potenzial. Gerade in Niedersachsen und Bremen bestehen noch Potenziale beim Ausbau der Wasserkraft.

 

Diese können nur umgesetzt werden, wenn weitere Gesetzesinitiativen zur Entbürokratisierung und Erleichterung von Genehmigungsverfahren führen. Damit einhergehend ist ein gesellschaftliches Umdenken notwendig. Nicht das natürliche Gewässer kann das ausschließliche Ziel der Gewässerentwicklung sein, sondern ein vielmehr möglichst naturnaher Zustand, der über die Abwägung vielfältiger Nutzungsinteressen erzielt wird. Der Ausbau der „Kleinen Wasserkraft“ in seiner Eigenschaft als Erneuerbare Energie stellt einen Baustein für die Energiewende dar und ist weitgehend gesellschaftlich akzeptiert.

 

Energieerzeugung 24/7: Die Vorteile kleiner Anlagen

 

Die Kleine Wasserkraft ist eine hervorragende Ergänzung zu Wind- und Solarenergie. Die Anlagen laufen in aller Regel witterungs- und tageszeitunabhängig. Dabei bieten sie viele Vorteile:

 

Durch ihre gute Steuerbarkeit und ihre Dezentralität stabilisiert die Kleine Wasserkraft das Stromnetz zuverlässig. Außerdem reduziert sie den Netzausbaubedarf auf Verteilnetzebene und verringert die Netzverluste bei der Einspeisung erheblich. Kleine Wasserkraftwerke sind „schwarzstartfähig“, können also bei Stromengpässen problemlos hochgefahren werden. Ihre lange Betriebsdauer bietet den Verbrauchern sehr niedrige Stromerzeugungskosten. Sie stellen Systemdienstleistungen bereit und stabilisieren damit das gesamte Stromnetz.

 

Auch kleine Wasserkraftanlagen dienen dem Klimaschutz

 

Ökologisch modernisierte Kraftwerke leisten zudem positive Beiträge für die Gewässerökologie und produzieren CO2-freien Strom. Dabei fördern sie den Rückhalt von Wasser und Böden in der Landschaft und stabilisieren den Grundwasserstand. Auf diese Weise helfen sie, naturnahe Auenwälder und Feuchtbiotope wiederherzustellen. Auch tragen sie zur Artenvielfalt bei, weil sie zahlreichen Wasserpflanzen und Insekten eine Lebensgrundlage bieten.

WEITERE INFORMATIONEN

Download Kurzportrait zur Wasserkraft: Alle wichtigen Punkte zusammengefasst auf einer Seite.

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Anlagen gibt es in Niedersachsen und Bremen
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MegaWatt beträgt die installierte Leistung
KOORDINATORIN

Silke Weyberg

Kontakt