Biogas, Strom und Wärme aus Biogasanlagen sind wichtige Bausteine unserer zukünftigen Versorgung aus Erneuerbaren Energien. Für viele Landwirtschaftliche Betriebe ist der Betrieb einer Biogasanlage längst ein wichtiges ökonomisches Standbein.
Funktionsweise Biogasanlage
Wie eine Biogasanlage funktioniert, zeigt ein Fernsehbeitrag, der bei unserem Kollegen Joost Kuhlenkamp in Wietzen/Nienburg aufgenommen wurde.
Zuverlässige Einspeisung wichtig
Energiepolitisch ist vor allem die zuverlässige Einspeisung von großer Bedeutung. Genau wie die Wasserkraft liefern Biogasanlagen auch dann Energie, wenn die natürlichen Ressourcen Wind und Sonne nicht zur Verfügung stehen. Die Nutzung hat sektorübergreifend große Vorzüge: Schwerlastverkehr, Wärmeversorgung und Stromversorgung lassen sich über Biogasanlagen abbilden. Dabei läst sich die Bioenergie vergleichsweise gut speichern und kann bei Bedarf sofort abgerufen werden.
Vielfältige Materialien – gute Speicherbarkeit und Einspeisung
Technisch kann eine Biogasanlage eine Vielzahl an Stoffen verarbeiten. Die im Fermenter befindlichen Bakterien vergären Bioabfälle, Nutzpflanzen oder natürliche Abfälle zu Biogas. Dieses Gas wird über Leitungen zu einem Blockheizkraftwerk, dem BHKW, transportiert. Im BHKW wird aus Biogas Strom und Wärme erzeugt.
Bedarfsgerechte Stromerzeugung
Biogasanlagen sind in der Lage, ihre Stromerzeugung bedarfsgerecht zu steuern. Wenn Wind- und Solaranlagen keine Energie liefern können, können Biogasanlagen ihre Produktion hochfahren. Die Betriebe können ihre Anlagen auch kurzfristig abschalten, wenn zu viel Strom ins Netz eingespeist wird. Ihre Energieerzeugung ist flexibel und damit vor dem Hintergrund schwankender Bedarfe und Produktion ein wichtiger Baustein der zukünftigen Versorgung aus erneuerbaren Energien.
Nicht nur Biogas und Strom – auch Nahwärme!
Die Hälfte unseres jährlichen Energieverbrauchs verwenden wir zum Heizen. Wärme entsteht als Nebenprodukt der Stromerzeugung. Häufig beziehen kommunale Einrichtungen wie Schulen oder Schwimmbäder Wärme, die in Biogasanlagen erzeugt wurde. Es können aber auch genauso gut Privathaushalte versorgt werden. Eine durchschnittliche Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von 190 kW versorgt etwa 100 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme.
Wärmeaspekt ist wichtig
Der Wärmeaspekt ist deshalb so wichtig, weil Deutschland zur Zeit den größten Teil seines Energiebedarfs durch importierte fossile Brennstoffe deckt. Vor allem durch die Einfuhr von Erdgas. Ein großer Teil des Imports dient der Wärmeversorgung. Rein rechnerisch könnten rund 1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen und Bremen mit Biogas-Wärme versorgt werden.
Wichtiger Beitrag zur Verkehrswende
Neben der Wärmeversorgung zählt der Verkehrsbereich zu den energieintensiven Sektoren. Insbesondere der Schwerlastverkehr fragt zunehmend klimaneutrale Treibstoffe nach. Muss doch der CO2-Ausstoß gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen um bis zu 42 Prozent gegenüber 1990 verringert werden. Eine Herkulesaufgabe für die ohnehin unter starkem Kostendruck stehende Logistikbranche. Aber keine unlösbare.
Biogasbetriebe stehen bereit
So fährt ein LKW mit einer Bio-LNG-Füllung bis zu 1.600 Kilometer weit – weit genug für die Routenplanung der meisten Logistiker und Spediteure. Niedersachsens und Bremens Biogasbetriebe stehen bereit, ihren Beitrag zu leisten. Das Biogas muss gereinigt, das enthaltene CO2 entfernt werden. Es entsteht der Kraftstoff Biomethan. Biomethan kann in das bestehende Gasnetz eingespeist und an beliebiger Stelle wieder entnommen werden – beispielsweise an einer Biogastankstelle.