Ein Gemeinschaftsprojekt der Landesverbände von NABU und LEE in Niedersachsen
Gemeinsame Grundannahme: Das Flächenziel von 2,1% für die Windenergie ist naturverträglich zu erreichen
Vor dem Hintergrund des Klimawandels sprechen sich der NABU und der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) für einen schnellen und effektiven Ausbau regenerativer Energien aus. Allerdings soll dieser naturverträglich erfolgen. In Niedersachsen soll zur Erreichung der Klimaziele ein Ausbau der Windenergie auf 2,1 % der Landesfläche erfolgen. Sowohl Gutachten des Landes als auch Studien des NABU zeigen, dass dadurch die Ziele der Energiewende erreicht werden können.
Frühzeitige, intensive und ernsthafte Betrachtung naturschutzfachlicher Aspekte
Um gemeinsam Lösungen zur besseren und schnelleren Windenergieanlagen-Planung zu erarbeiten, haben der LEE Niedersachsen | Bremen e.V. und der NABU Niedersachsen im Jahr 2019 einen Antrag beim Land Niedersachsen zur Förderung des Gemeinschaftsprojekts „Wind und Natur – Integrative Genehmigungspraxis“ gestellt.
Akzeptanz erhöhen
Das Projekt wird getragen von der Idee, dass eine frühzeitige, intensive und ernsthafte Betrachtung naturschutzfachlicher Fragen zu einer Verkürzung der Verfahrensdauer und Erhöhung der Akzeptanz in vielen Genehmigungsverfahren führen wird.
Belastung von Ökosystemen vermeiden
Beim Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger und dem damit verbundenen Ausbau Erneuerbarer Energien kommt es zu einer Belastung von Ökosystemen und der darin lebenden Arten. Dies kann zu Zielkonflikten führen. Sowohl Naturschutzverbände als auch die Vorhabenträger Erneuerbarer Energien verfolgen im Hinblick auf den Klimaschutz gemeinsame Ziele. Mit dem gemeinschaftlichen Projekt soll aufgezeigt werden, wie die Umsetzung des Ausbaus der Windenergie mit dem Natur- und Artenschutz vereinbart werden kann.
Verbesserung der Verfahrens- und Kommunikationsstrukturen
In der Praxis gestaltet sich vor allem die Genehmigung von Windkraftanlagen aufgrund gesetzlicher Planungsvorgaben und örtlicher Betroffenheiten oft schwierig. Um die politischen Ausbau- und Klimaziele – orientiert am Pariser Klimaschutzabkommen – im zeitlichen Rahmen erreichen zu können, sollen in diesem Projekt konkrete Maßnahmen aufgezeigt werden, die eine ausreichende und transparente Einbindung des Natur- und Artenschutzes in den Verfahrensablauf sicherstellen.
Konflikte frühzeitig erkennen und lösen
Voraussetzung für eine verkürzte Verfahrensdauer und eine bessere Akzeptanz ist eine Verbesserung der Verfahrens- und Kommunikationsstrukturen. Dies soll auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Phasen des Verfahrens geschehen, um Konflikte möglichst frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Fokus auf Beteiligungsverfahren
Das Projekt soll Genehmigungsverfahren in zwei ausgewählten Landkreisen fachlich und kommunikativ begleitend in den Blick nehmen. Dabei liegt der Fokus auf den Beteiligungsverfahren von Bürger*innen und Verbänden, den behördlichen und kommunalpolitischen Entscheidungsstrukturen und dem gesetzlichen Handlungsrahmen der Genehmigungsprozesse.
Leitfaden, konkrete Hilfestellungen und Best-Practise-Modelle
Im Sinne der Projektziele soll ein Leitfaden entwickelt werden, der sich nach Möglichkeit auf Genehmigungsverfahren zur Planung Erneuerbarer Energien in anderen Bundesländern übertragen lässt. Er soll den handelnden Akteuren in Politik und Verwaltung konkrete Hilfestellung für die Steuerung und Weiterentwicklung von Genehmigungsverfahren bieten.
Sich verändernde Rahmenbedingungen
Dies vor dem Hintergrund veränderlicher politischer und gesetzlicher Rahmenbedingungen. Begleitete Verfahren aus den betrachteten Landkreisen sollen helfen, Best-Practise-Modelle zu entwickeln.