Der Klimawandel ist Realität, die Ausbauziele für das Gelingen der Energiewende sind von der Politik formuliert. Doch wo kommen angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels die Arbeitskräfte her, die die Erneuerbaren-Branche so dringend benötigt?

Eine Frage, der die Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, die Bertelsmann Stiftung und der LEE heute auf den Grund gingen. In einer gemeinsamen Info-Veranstaltung informierten sich berufskundliche Beraterinnen und Berater der Bundesagentur für Arbeit über die Berufsbilder der Erneuerbaren-Branche.

Über 8.200 Mitarbeitende in Niedersachsen und Bremen gesucht

Arbeitsmarktexpertin Jana Fingerhut von der Bertelsmann Stiftung stellte die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten Analyse von Online-Stellenanzeigen vor: „Wir konnten aufzeigen, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in den Bereichen Solar- und Windenergie stark zunimmt. Allein in Niedersachsen und Bremen wurden 2022 über 8.200 Mitarbeitende gesucht.“

Fachkräftebedarf wird landkreisgenau aufgeschlüsselt

Fingerhut weiter: „Wir haben 190 Berufe identifiziert, die für das Gelingen der Energiewende wichtig sind und sind in der Lage, den Fachkräftebedarf auf Landkreisebene zu benennen. Während im Emsland für die Windenergie beispielsweise am meisten Fachkräfte im Bereich der Bauelektrik gesucht werden, werden in Cuxhaven vor allem Fachkräfte für die Lagerwirtschaft und Spezialist:innen für die technische Produktionsplanung und -steuerung gesucht. Wichtig ist, dass regionale Arbeitsmarktakteure dieses Wissen nutzen, um zielgerichtet für den Fachkräftebedarf vor Ort zu qualifizieren.“

Viele Berufsbilder sind kaum bekannt

Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, erläutert: „Wir sehen in den Berufen, die für die Solar- und Windenergie relevant sind, seit langem eine Fachkräftelücke. Seit 2010 ist diese nochmal stark gewachsen. Berufe, die für Solar und Wind relevant sind, sind häufig Handwerksberufe. Deshalb suchen wir in Partnerschaft mit dem Landesverband Erneuerbare Energien nach Lösungen für den Fachkräftemangel.“

Pfeiffer weiter: „Veranstaltungen zur Berufskunde nutzen unseren Beratungs- und Vermittlungskräften, ihr Wissen über Be-rufsbilder und Ausbildungsgänge der verschiedenen Branchen auf dem aktuellsten Stand zu halten. Durch Transformation, Digitalisierung oder KI entwickeln sich die Berufe kontinuierlich weiter, das müssen wir zum Beispiel bei der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler beachten.“

 Impulse in den Arbeitsmarkt sind nötig

Gunnar Lehmschlöter, Arbeitsmarktexperte beim LEE, erklärt: „Wenn wir die Ausbauziele der Energiewende erreichen wollen, müssen wir die Fachkräftegewinnung fördern. Die Erneuerba-ren-Branche muss Impulse in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt senden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir versprechen uns viel von einer konzertierten Zusammenarbeit zwischen der Bundesagentur für Arbeit, der Bertelsmann Stiftung und dem LEE. Wir wollen junge Menschen sinnstiftende Arbeitsplätze anbieten, die sich mit den Themen Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz beschäftigen.“

Ansprechpartner:Innen:
Jana Fingerhut
Project Manager
Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256 | 33311 Gütersloh | Germany
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E-Mail: jana.fingerhut@bertelsmann-stiftung.de
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Annette Schütz
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Bundesagentur für Arbeit
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Röpkestraße 3
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Bremen e.V.
Lars Günsel
Pressesprecher
Herrenstraße 6
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e-Mail: L.Guensel@lee-nds-hb.de
phone: (0511) 727 367-330
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