Beitragsbild 1200x630px16

Arbeitskreis Solarenergie fordert zügige Aufhebung
des 52-Gigawatt-Ausbaudeckels

Zielsetzungen für Niedersachsen und Bremen definiert

Die erneuerbaren Energien in Niedersachsen und Bremen harmonisieren ihre Aktivitäten: Künftig verleiht der LEE-Arbeitskreis „Solarenergie“ den Betreibern und Projektierern von Photovoltaikanlagen eine politische Stimme. In ihrer konstituierenden Sitzung verständigten sich die Teilnehmer am Donnerstag darauf, mit abgestimmten Forderungen an die niedersächsische und Bremer Landespolitik heranzutreten.

 

Während die Energiesparten Wind- und Bioenergie über den LEE auf Landesebene vertreten werden, gilt dies bislang nicht für die Solarenergiesparte. Gemeinsam mit den Akteuren der Solarenergie setzt sich der LEE künftig ebenfalls für die Interessen der Branche ein.

 

Die Teilnehmer waren sich einig, dass die von der niedersächsischen und bremischen Landespolitik angepeilte CO2-Minderung nur durch ein intelligentes Zusammenspiel der Erneuerbaren erreicht werden kann.

Denn aktuell fällt der Solarenergieanteil der beiden Bundesländer bescheiden aus: So betrug die installierte Photovoltaikleistung in Niedersachsen im Jahr 2018 3.930 Megawatt, Bremen lieferte im gleichen Zeitraum 44 Megawatt.

Um die Energiewende in Niedersachsen und Bremen abbilden zu können, fordert der Arbeitskreis von der Politik folgende Maßnahmen:

  • die Aufhebung des 52-Gigawatt-Ausbaudeckels;
  • die verstärkte Nutzung von Freiflächensolar;
  • die Forcierung des Solarzubaus auf Dächern, insbesondere bei Sanierungen, Neubau und Ausweisung von Flächen im städtischen Raum. Hier kommt den Kommunen eine Vorbildfunktion zu;
  • Praktikable Regelungen von so genannten „Mieterstrommodellen“;
  • den Abbau regulatorischer Hemmnisse für Anlagenbetreiber;
  • Energiespeicher müssen von der EEG-Umlage befreit werden;
  • die Einführung eines Ausbaupfades mit Blick auf die anstehende Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2017.

 

Der Solararbeitskreis setzt sich dafür ein, dass neue Gebäude grundsätzlich nach hochenergetischen Standards als Plusenergiehäuser errichtet werden. Zudem soll es die verpflichtende Auflage geben, künftig sämtliche privat und gewerblich genutzten Immobilien mit Solaranlagen zu versehen. Auch sollten im Zuge von Dachsanierungen grundsätzlich Solaranlagen mit installiert werden.

 

Auch der BEE Bundesverband Erneuerbare Energien erkennt ein großes ungehobenes Potenzial in der Solarenergie: Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien zufolge müssen bis 2030 jährlich 10 Gigawatt an Photovoltaikanlagen installiert werden, damit 65 % des Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden können. Die übrigen Installationsmengen in Höhe von 6.600 Gigawatt entfallen auf die Bereiche Wind-, Bio- und Geothermie sowie Wasserkraft. Insgesamt summiert sich der bundesdeutsche Energiehunger bis 2030 auf 740 Terrawattstunden.

LEE 02/2020