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Wärmewoche zeigt Weg zur Energiewende auf

Wärmewende aus Erneuerbaren in Niedersachsen und Bremen notwendig

Über die Hälfte des Endenergieverbrauchs wird in Deutschland für die Wärmeerzeugung eingesetzt. Doch der Anteil erneuerbarer Energieträger am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte bundesweit 2020 betrug lediglich 15,2 Prozent. Aus Sicht des LEE Niedersachsen | Bremen deutlich zu wenig. Wenn die Wärmewende in Niedersachsen und Bremen gelingen soll, müssen die CO2-Emissionen bei der Wärmeerzeugung drastisch gesenkt werden. Mit der „Woche der Wärme“ richtet nun der Bundesverband Erneuerbare Energie unter anderem mit dem LEE Niedersachsen | Bremen seinen Fokus auf das Klimaschutzpotenzial, das die Erneuerbaren im Wärme- und Kältesektor bieten. Der LEE fordert die Politik auf, das vorhandene Wärmepotenzial der regenerativen Energien in Niedersachsen und Bremen umgehend zu heben.


Wärme aus Bioenergie – Biogasanlagenbetreiber stärken


Deutschlands Biogasanlagen versorgen schon heute weit über eine Millionen Abnehmer wie beispielsweise Kommunen, Privathaushalte, Industrie und Gewerbe mit Wärme. Gerade diese Wärmeversorgung muss beim Einspeisemanagement in der Stromversorgung, dem sogenannten Redispatch 2.0, berücksichtigt werden. Es kann aus Sicht des LEE nicht sein, dass Biogasanlagen zur Netzstabilisierung vom Energieversorger abgeschaltet werden und eine erneuerbare Wärmeversorgung damit unmöglich gemacht wird.


Einspeisehemmnisse abbauen, vermiedene Netznutzungsengelte beibehalten


Der LEE setzt sich für die Aufhebung der Hemmnisse bei der Einspeisung von Biogas in das Gasnetz ein. Das bedeutet, dass Biogas – genau wie regenerativ gewonnener Strom – als erneuerbares Gas einen Einspeisevorrang bekommen muss. Darüber hinaus setzt sich der LEE sich für den Beibehalt der vermiedenen Netznutzungsentgelte ein. Aus Sicht der LEE-Mitglieder darf es kein Auslaufen der vermiedenen Entgelte nach zehn Jahren Anlagenbetrieb geben, weil der Kostenvermeidungseffekt während der gesamten Einspeisedauer anfällt. Die Deutsche Energie-Agentur hatte in einer Untersuchung festgestellt, dass der Wegfall der vermiedenen Netzentgelte das wirtschaftliche Aus für zahlreiche Biogasanlagen bedeutet.


Wärme aus Solarenergie


Solarthermie wird für die Warmwassergewinnung eingesetzt. Für die Wärmewende in Bremen und Niedersachsen spielen Bestandsimmobilien und im Bau befindliche Gebäude eine wichtige Rolle. Niedersachsen und Bremen verfügen gemeinsam über ein erhebliches Dachflächenpotenzial. Dabei sollte auch die Nutzung von Solarthermie für die Wärmeversorgung geprüft werden. Der Anteil der Solarthermie an der gesamten erneuerbaren Wärme ist gering: Er lag 2020 deutschlandweit bei lediglich fünf Prozent.


Geothermie und Umweltwärme


Niedersachsen verzeichnet knapp 19.000 oberflächennahe Erdwärmeanlagen. Ein besonders großes Potenzial an regenerativen Energien bieten die mehr als 3.000 Bohrlöcher, die aus der Erdgas- und Erdölförderung stammen. Der LEE setzt sich für eine umweltverträgliche Nachnutzung der Bohrlöcher ein. So sollte geprüft werden, ob an diesen Standorten eine Erdwärmeversorgung installiert werden kann und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dafür genutzt werden können. Bundesweit werden etwa zehn Prozent der erneuerbaren Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen.


PM 24/2021