Windenergiezubau in Niedersachsen bleibt 2022 hinter Erwartungen zurück

Branche sieht dringenden Handlungsbedarf bei Genehmigungsstau

Die heute vom Bundesverband Windenergie und VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.) veröffentlichten Ausbauzahlen zur Windenergie an Land zeigen, dass der Windenergiezubau in Niedersachsen im vergangenen Jahr erneut deutlich zu niedrig ausgefallen ist.


Für 2022 verzeichnet Niedersachsen lediglich einen Nettozubau von 68 Windenergieanlagen: Dem Zubau von 99 Anlagen stehen dabei 31 stillgelegte Anlagen mit 36 Megawatt Leistung gegenüber. Die gesamte Nennleistung der Anlagen stieg um 425 Megawatt auf rund 12 Gigawatt. Im abgelaufenen Jahr wurden insgesamt 16 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 71 Megawatt repowert.


Der tatsächliche Ausbaustand beträgt Ende 2022 der Deutschen WindGuard zufolge bundesweit rund 58,1 Gigawatt Gigawatt. Niedersachsen zählt aktuell 6.156 Anlagen, deutschlandweit sind 28.443 Anlagen in Betrieb.

Schleswig-Holstein verzeichnet mit 470 Megawatt den höchsten Netto-Leistungszubau in 2022, Niedersachsen liegt mit 425 Megawatt an zweiter Stelle. Im Land Bremen gab 2022 es weder eine neue Genehmigung noch eine Inbetriebnahme noch eine Anlagenstilllegung.


Genehmigungsstau auflösen


Bärbel Heidebroek, LEE-Vorsitzende und Präsidiumsmitglied des Bundesverband WindEnergie, erklärt: „Wir sollten uns von den Zahlen nicht blenden lassen. Die gute Platzierung im Bundesländer-Ranking darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nach wie vor akuten Handlungsbedarf in Niedersachsen haben. Wir haben es mit einem massiven Genehmigungsstau zu tun.


Die niedersächsische Landesregierung möchte diesen Genehmigungsstau abbauen und richtet dafür eine Task Force Energiewende ein. Diese darf aber kein Papiertiger werden, sondern muss schlag-kräftig und gezielt auf Arbeitsebene arbeiten. Es darf nicht darum gehen einen Leitfaden zu überreichen, der existiert schon, sondern die konkreten Schritte der Umsetzung festzulegen. Der LEE hat mit vielen Ideen bereits zugearbeitet und wird dies auch gern weiterhin tun,“ so Heidebroek weiter.