Biogas und Bienen: Wie Energiewende und Artenvielfalt Hand-in-Hand gehen

Blühstreifen
© %author% - %link%
Foto pixabay

Wildpflanzenprojekte tragen zum Überleben von Wildbiene, Schmetterling & Co. bei

Für Harald Hauschild, Geschäftsführer der BRAHA-Biogasanlage in Godenstedt, ist die Sache klar: „Wir unterstützen das Blühpflanzen-Projekt, weil wir in ganzheitlichen Kreisläufen denken. Der Erhalt unserer Umwelt und Tierwelt ist uns wichtig. Daher säen wir Blühpflanzenfelder aus, die für die heimische Insektenpopulation wichtig sind. Mit den abgeernteten Blühpflanzen betreiben wir anschließend unsere Biogasanlage.“

Bis in den Herbst hinein blühen diese Ackerflächen von Harald Hauschild, dessen bioenergetische Verwertung vorgestellt wurde. Auch Thorsten Kruse, Vorstandsmitglied des LEE und Biogasanlagenbetreiber, erklärt:

„Wir möchten effizient saubere Energie in der Region herstellen und dabei den Artenreichtum erhalten. Es muss aber auch wirtschaftlich sein und Umweltleis-tungen müssen honoriert werden.”

Tatsächlich gehen immer mehr Landwirte und Biogasanlagenbetreiber in Niedersachsen dazu über, Ackerflächen mit Blühpflanzen anzulegen, um die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu unterstützen und um dem Artensterben zu begegnen.

Problematisch sind allerdings die Kosten. Dazu Silke Weyberg, LEE-Geschäftsführerin: „Blühpflanzen haben natürlich nicht den gleichen Energiegehalt wie beispielsweise Maispflanzen. Damit die Anlagenbetreiber wirtschaftlich handeln können, muss beim Einsatz von Blühpflanzen auf eine angemessene Vergütung geachtet werden. Die Methanerträge pro Hektar liegen allerdings deutlich unter dem Ertragsniveau von Maissilage. Hier sollte ein Anreizsystem geschaffen werden.“

Hintergrund: Vom 26. Juni bis 03. Juli findet die Aktionswoche Artenvielfalt statt. Gemeinsam mit Imkern und Jägern, Naturschutzverbänden, Blühflächen-Projekten und Verbänden zeigt der LEE Niedersachsen-Bremen, dass Artenvielfalt und Biogas keinen Widerspruch darstellen. Im Gegenteil: Die Biogasnutzung bietet die Chance, dass die Felder langfristig wieder bunter und artenreicher werden und gleichzeitig ein wertvoller Lebensraum für Wildtiere und Insekten entsteht.

LEE-PM 17/2020